Pitch & Putt Worldcup 2012 in Dublin

Erfahrungsbericht eines Vorgrünputters

Von Claus Mandalka

Pitch&Putt, was ist denn das?
Pitch&Putt, bis zum letzten Jahr wusste ich noch nicht einmal was das ist. Geschweige denn, dass es dafür auch eine Weltmeisterschaft gibt. Und nun spiele ich plötzlich selbst mit. Wie kann das denn sein?

Im letzten Jahr hat der Deutsche Pitch&Putt Verband (DPPV) zum ersten mal auch auf unserer Wiese, dem Lucia von Rheden Platz, ein Qualifikationsturnier für die Deutsche Meisterschaft im Pitch&Putt ausgetragen. Und zu allem „Überfluss“ auch noch das Finale. Diesem Umstand und dem klaren Heimvorteil habe ich es zu verdanken, dass ich mich plötzlich Deutscher Meister nennen darf. Nicht das einer auf die Idee kommt ich könnte Golfen.

Als Konsequenz daraus habe ich mich auch für die Deutsche Nationalmannschaft qualifiziert und darf das erste Mal im Leben für Schwarz-Rot-Gold antreten. Natürlich bin ich stolz wie Bolle und fühle mich als wäre ich ein ganz Großer. Was für ein kleines Licht ich jedoch tatsächlich bin haben mir dann gewisse Herren namens Ray Murphy, John Walsch und John Ross Crangle gezeigt. Diese Typen lassen selbst die Pitch-Künste von Tiger schwach aussehen. Aber der Reihe nach.

Das Team
Neben meiner Wenigkeit hat sich auch Harry Brinkmeyer als Vizemeister direkt für das Nationalteam qualifiziert. Der dritte Platz wurde in einem Shootout auf der Wiese von Gleidingen ausgespielt. Dabei hatten mit Michael Groeger und Maxi Bettin zwei weitere Vorgrünputter die Chance sich für Dublin zu qualifizieren. Die beiden hatten dem brillanten Kurzspiel von Manfred Kolvenbach aber nichts entgegen zu setzen und somit ging der letzte Platz an Manni. Manfred und Harry hatten schon bei den vorangegangenen Team- und Einzel- Europameisterschaften für Deutschland gespielt. Somit war ich der Rookie im Team.

2012 ppwc 00Team Germany:
Claus Mandalka, Manfred Kolvenbach und Captain Harry Brinkmeyer

Das Ziel
Das Abschneiden des deutschen Teams wurde bei der Euro 2010 nur mit einem letzten Platz gekrönt. Das klingt doch ausbaufähig. Beim Worldcup 2012 wurden 12 Teams erwartet. Am ersten Tag gab es eine Zählspielquali. Die besten 8 spielen im KO-System den Titel aus. Die letzten 4 Spielen in einem Jeder-gegen-Jeden-Modus die Plätze aus. Somit war das Ziel Platz 8 und die KO-Runde. Mit Portugal hat ein Team jedoch kurzfristig abgesagt, womit wir Platz 12 schon mal souverän vermieden haben.

Der Austragungsort
Royal Meath Pitch & Putt Club in Dublin, Irland. Klingt ganz toll. Guckst Du Dir jedoch den Internetauftritt dieses rein privaten Clubs an, denkst Du:

“Was ist denn das für eine Wiese und das Clubhaus sieht auch nicht besonders aus, dort soll eine Weltmeisterschaft stattfinden? Im Gegensatz zur Lucie ist der Platz eine ganz flache Wiese mit ein paar Bäumchen und Sträuchern, ganz wenig Bunker und Wasserhindernisse sind völlige Fehlanzeige. Diesen süßen Platz zerlegen wir doch locker !!!“

Weit gefehlt, dieser Platz ist ein kleines Monster, wie wir später feststellen sollten.

Trügerisches kleines MonsterDer Platz von Royal Meath: Idyllisches kleines Monster

Donnerstag: Anreise und Einspielrunde
Am frühen Morgen mache ich mich auf den Weg nach Hamburg. Von dort geht es mit der irländischen Air Lingus ab nach Dublin. Nach knapp zwei Stunden bin ich da. Gepäck eingesammelt und ab zum Ausgang. Dort werde ich von Michael, einem freundlichen Mitglied des Irischen Komitees, empfangen. 

Michael from IrlandLittle Michael from Irland welcomes Clausi Mausi from Germany

Vom Flughafen geht’s direkt zum Platz. Dieser liegt mitten in Clonee, einem kleinen Vorort von Dublin, versteckt zwischen Wohnhäusern und einem Supermarkt. Als wir auf den Parkplatz einbiegen, macht das Clubhaus genau den hutzeligen Eindruck, den es schon im Internet gemacht hat. Der Platz aber sieht völlig anders aus. Viel schöner, viel mehr Pflanzen, große Bäume und dekorative Blumenbeete. Insgesamt ist der Platz ungefähr so groß wie unsere Driving Range. Somit ist es ein leichtes Manni und Harry zu finden, die schon früher als ich angereist sind und bereits fleißig üben. Ich schnappe mir meine 3 Schläger und steige auf Bahn 15 mit ein.

Was ich jetzt erst richtig realisiere, das sind die beeindruckend „riesigen“ Grüns. 5 Meter Durchmesser im Durchschnitt. Das kleinste hat sogar sagenhafte 2,8m. Dann sind die Dinger auch noch pfeilschnell und zu allem Überfluss noch diese kleinen Hügel vor jedem Grün. Hier bleibt jeder zu kurze Pitch garantiert hängen. Oder wenn man die Rückseite des Hügels trifft, dann gibt es einen netten Vorwärts-Bounce, so dass die Murmel schön weit hinter das Grün schießt. Und nach der anschließenden kompletten Proberunde hat das kleine Monster alle seine Zähne gezeigt.

Riesige GrünsDas Grün von Bahn 7: Habe ich aus 25 Metern nie einen Ball drauf zum halten bekommen
Der Ball da an der Fahne ist der Abschlag von Ray Murphy

Das Problem ist, trifft man das Grün nicht, sind die Chips auf die kleinen Grüns echt anspruchsvoll. Damit der Chip auf dem Grün bleibt, muss man selbst mit einem Lobwedge gespielte Bälle im Vorgrün landen lassen. Das Vorgrün selbst ist aber nur 50 cm breit. Also haben wir angefangen aus allen Lagen zu putten. Was jedoch auch nicht viel einfacher ist, da die Graslänge auf dem Platz ansonsten eine Mischung aus Fairway und Semirough ist. Deshalb das Motto: Vorgrünputts für Anfänger – Vorroughputts für Profis.

Fiese Hügel vor jedem GrünHier einer dieser fiesen Hügel vor jedem Grün. Ball auf dem Hügel verreckt.
Einziges Mittel den Ball an die Fahne zubekommen, der Putter.

Fazit: Obwohl die Bahnen nur 25-75 Meter lang sind, ist mir bei meiner ersten und einzigen Proberunde nur eine 2 über PAR gelungen. Und für eine weitere Runde hat die Zeit leider nicht gereicht. Ein Shuttlebus hat uns in unser Luxushotel gebracht. Carlton hieß die Bude, aber ohne Ritz. Ließ aber trotzdem keine Wünsche offen. Kurz eingecheckt, frisch gemacht und umgezogen und schon ging der Shuttelbus wieder zurück zum Club. Denn schon war es Zeit für die Eröffnungszeremonie.

Eröffnungszeremonie
Die Offiziellen haben sich in ihre Sonntagsrobe geworfen und die Begrüßung gleich mal auf gälisch an die verdutzten Gäste gerichtet. Der Gag kommt immer wieder gut. Nachdem sich diverse Redner und die schwungvolle Musik von der eigens engagierten Live-Band abgewechselt hatten, wurde jedes Team und seine Spieler einzeln vorgestellt. Dazu musste jedes Team an den Fahnenmast mit der vormontierten Flagge seines Landes vortreten. Feierlich und mit Tränen in den Augen wurde dann die jeweilige Flagge gehisst. Andorra, Australien, Chile usw., schön in alphabetischer Reihenfolge. Die nachfolgenden Nationen haben dann alle Vorgänger schön abgeklatscht. Tolle freundschaftliche Atmosphäre. Als wir endlich an der Reihe waren stimmten wir fröhlich ein: „Deutschland, Deutschland über alles, über alles auf……..“ Wie ging das noch, Scheiße wollte ich doch noch googeln. Quatsch. Musik wurde zwar gespielt aber für jedes Land der gleiche 20-Sekunden-Jingle. Für die echten Hymnen wollte die Band zu viel Geld. Hätte sonst wohl auch viel zu lange gedauert.

Die Schweizer bei der Abklatschorgie auf dem Weg zu ihrer FlaggeDie Schweizer bei der Abklatschorgie auf dem Weg zu ihrer Flagge, super Stimmung

Nach diesem andächtigen Teil, gab es noch eine hochoffizielle Auslosung im Clubhaus. So wurden die Flightzusammenstellungen für den nächsten Tag ermittelt. Der einzige Unterschied zur Auslosung bei der FIFA ist, dass bei uns keine heißen Topmodels die Lose aus der Trommel ziehen, sondern jeder Captain die Lose selber ziehen musste. 

Die Offiziellen erklären das LosverfahrenDie Offiziellen erklären das Losverfahren

The Grasshopper Inn
Nach der Zeremonie ging es einmal quer über die Strasse. Direkt gegenüber gibt es einen netten Pub - „The Grasshopper Inn“. Dort hat man uns jeden Abend toll bewirtet, mal Grillabend, mal Irischer Abend mit irischer Musik usw. Gute Gelegenheit mit den Teilnehmern aus aller Welt ein wenig Smalltalk zu halten. Traditionell hat man sich mit den Schweizern verbündet, man spricht schließlich deutsch. Manfreds mangelnde Englischkenntnisse haben ihn aber auch nicht abgehalten sich auch mal ausgiebig mit einem Chilenen zu unterhalten. Manni in fließendem deutsch den armen Mann zugetextet, dieser dann souverän in fließendem Spanisch geantwortet. Echt lustig.

Natürlich haben wir mit den Schweizern ordentlich rumgefeixt und eine interne Battle für die Zählspielquali am morgigen Tag ausgerufen. Es sollte knapp werden…..

The Grasshopper Inn: Ein rund um sorglos PaketThe Grasshopper Inn: Essen, Guinness, Irish Folk, ein rund um sorglos Paket

Freitag: Zählspielquali
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es um 9:00 ab Richtung Platz. Die Auslosung vom Vortag ergab, dass ich mit einem Norweger und einem Schweizer meine zwei Runden der Zählspielquali spielen durfte. Insgesamt spielt jedes 3er-Team somit 6 Einzel, wobei das schlechteste Einzel gestrichen wird. Laut Taktikvorgabe von Captain Harry sollte ich das aber Manni nicht sagen. Damit dieser bei eventuell schlechtem Spielverlauf nicht auf die Idee kommt, ein Spiel als Streicher abzuschenken. Völlig unbegründeter Verdacht. Manni spielte das beste Ergebnis von uns allen. -1 und +5 seine Scrores. Ich lag mit +2 und +5 in der goldenen Mitte. Vollversager war leider der Captain selbst. Nachdem er in der ersten Runde +4 gespielt hatte, meinte er jetzt voll angreifen zu müssen, um mit +8 das „taktische“ Streichergebnis zu machen. Eine Taktik die sich uns, Manni und mir, auch nach ausführlichen Erklärungen von Harry nicht ganz erschlossen hat.

Die Abrechnung. Was waren unsere Scores in Summe wert. Leider war es nur der undankbare 9. Platz. Und dabei haben wir unser Ziel, Platz 8, auch nur um läppische 3 Schläge verpasst. Und das ausgerechnet gegen die Schweizer. Als die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, war ich wirklich deprimiert. Kein Scherz. Habe schon viele Niederlagen im Golf eingesteckt. Aber diese tat besonders weh.

Der Grund war mein Spiel auf Bahn 5 in Runde 2, mein persönliches Waterloo. 68 Meter auf ein 4 Meter tiefes Grün. Und 4 Meter dahinter ist direkt AUS. Ich lasse den Pitch etwas zu kurz, treffe den obligatorischen Hügel vorm Grün auf der Rückseite, so dass der Ball schön verlängert wird und 5cm im Aus zur Ruhe kommt. Den Provisorischen lasse ich in einer klassischen Gegenreaktion natürlich viel zu kurz. So dass ich schließlich nach einer Chip- und Puttorgie mit einer 7 da stehe. Wenn man bedenkt, dass ein schnödes Bogey auf dieser Bahn für Platz 8 gereicht hätte. Ich könnte heut´ noch kotzen. Somit blieb uns nur noch in der Trostrunde Platz 9 gegen Andorra und Chile zu verteidigen.

KO und Trostrunde
Da wir bedingt durch die Trostrunde etwas mehr Leerlauf hatten als die anderen Teams, hatte ich die Gelegenheit mir die echten Pitch-Profis aus Irland und Australien mal etwas genauer anzusehen. Unglaublich was diese Jungs drauf haben. Unsere Freunde aus der Schweiz haben das gleich mal zu spüren bekommen. Im KO-System hieß es im Matchplay Platz 1 gegen 8, 2 gegen 7 usw. Und so mussten die Schweizer gleich mal gegen die Favoriten aus Irland ran. Kaum ein Spiel ging weiter als bis zur 12 oder 13. Da halfen Ueli Lahm seine vielen Asse auch nicht weiter. Sie haben das Leiden höchstens um eine Bahn verlängert. Ueli hat in den drei Tagen tatsächlich 3 Asse gespielt. Zwei mit Können und eines mit viel Glück. Vom Baum ins Loch geprallt. Grüezi wohl- sohh wirrd das gmarrcht. Trotzdem 6:0 verloren.

Pitch-Technik für Fortgeschrittene
Aber zurück zu den irren Iren. So an die 10 Birdies pro Runde sind Standard. Die legen dir jeden Ball einen Meter an die Fahne. Und das mit folgender Technik. Zuerst einmal wird der Ball sehr sehr hoch aufgeteet. Dann kommt der Ball ganz weit links in den Stand. Griff gern auch mal crosshanded. Und dann den Ball mit dem Lobwedge in einer sauberen Löffelbewegung in der Aufwärtsbewegung treffen. Der Ball steigt wie eine Rakete und kommt mit Schnee ummantelt wieder runter. Jetzt landet der auf dem Grün als wenn Kleber dran wäre. Kurzer Bounce, Backspinn und das Ding liegt. Vielleicht frieren die wegen dem Schnee am Ball aber auch einfach auf dem Grün fest.

John Walsh: Pitchen in PerfektionJohn Walsh: Pitchen in Perfektion
Crosshanded, hoch aufgettet, Leobwedge aufgedreht, und ab geht die Reise


John Walsh: Technikstudie als Videobeweis

Besonders schwieriges Grün: Bahn 7, 25 Meter lang, Grün mit 3,20m Durchmesser, als Beule in der Landschaft geformt. Selbst hier legen die das Ding sicher drauf.


Ray Murphy: Pitchen auf das "Monster-Grün" von Bahn 7
Landet butterweich die Murmel mit einem mini Hüpfer und bleibt sofort liegen

Wir Normal-Golfer haben da keine Chance. Unsere Bälle landen auf dem Grün, springen 1-2 Meter nach vorn. Sind somit fast immer bereits vom Grün runter und der Backspinn verpufft im Semirough ähnlichen Gelände.

Und putten tun die Jungs als ob die alle eine Laserzieloptik eingebaut haben. Das sage ich voller Neid und vollstem Respekt.

Unsere Trostrunden
Zuerst mussten wir gegen Andorra ran. Dort haben wir gleich mal schön verkackt. 1:4 lautet das gesamte Matchplayergebnis. Zwei Partien geteilt, den Rest verloren. Somit war der 9. Platz schon mal dahin.

Chile war kein wirklicher Gegner. Deren Team wurde wohl nur nach einem Kriterium ausgewählt: „Wer kann sich den Flug nach Europa leisten“. Sehr nette Typen aber ausgebufft. Eigentlich hätten wir 4,5:0,5 gewonnen, wenn da nicht der liebe Enrique den Claus sauber ausgetrickst hätte. Die Nummer lief so: Nach 9 Loch lag ich 6 auf. Es war Sonntag und endlich schien die Sonne, nachdem wir die anderen Tage ständig Regen hatten. Es ist das letzte Match und ich wollte noch möglichst viele Löcher bei dem tollen Wetter spielen. Die Platzierung war eh schon klar. Also habe ich Enrique angeboten den Score zum Schein auf All Square zu setzen. Außerdem habe ich ihm jeden noch so langen Putt zum PAR geschenkt. Damit wir bei der Wettspielleitung nicht auffallen und die 18 auch spielen konnten, musste es nach der 17 ja 1 auf für mich stehen. Wir spielen also die 18 unter den wachsamen Augen des Schiris und vieler Zuschauer und ich lege das Ding 2m an die Fahne. Enrique trifft aus Versehen auch mal das Grün und hat noch ca. 3,5 Meter. Auf dem Weg zum Grün sage ich ihm, dass er seinen Putt jetzt nicht machen dürfte, da ich ja sonst auch lochen muss um 1 auf zu gewinnen. Enrique nickt und geht völlig unmotiviert an seinen Ball und kloppt ohne zu zielen einfach drauf. Und Du glaubst es nicht, das Ding geht „trotzdem“ rein. Also, entweder ist Enrique nur zu blöd einen Putt zu kurz zu lassen oder ich bin zu blöd zu merken, dass mich einer 17 Loch lang verarscht. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, mache ich meinen Putt natürlich vorbei. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als ein A/S als Ergebnis zu melden. Es grüsst der Depp der Woche.

Enrique „heuchelt“ den Jubel nach dem gelochten Putt auf der 18.

Das Finale
Wie nicht anders zu erwarten, waren die Iren im Finale. Der Gegner hieß Australien. Irland war gewarnt. Bei der letzten Euro 2010 hatten sie zum ersten Mal ein Finale in der Geschichte des P&P verloren. Damals gegen Catalonien. Dasselbe sollte dieses mal nicht passieren, schon gar nicht im eigenen Land. Und die Australier waren ein würdiger Gegner. Viele Matches gingen bis zur 18, aber am Ende hatet Irland alle Spiele, wenn auch knapp, gewonnen.

Weltmeister 2012 die irren Iren mit ihren Super-GroupiesWeltmeister 2012: Die irren Iren mit ihren Super-Groupies

Fazit
Es wäre mehr drin gewesen - Top 8 und mehr. Aber so hieß es am Ende nur:

„Dabei ist alles.“

Vorletzter ist schon mal einen Platz besser als beim letzten Mal. Wenn das so weiter geht, brauchen wir nur noch 10 weitere Meisterschaften und wir sind Erster. Aber man hat eine Menge Erfahrung gesammelt und tolle Leute aus aller Welt kennen gelernt. Und auch wenn diese Event in der Deutschen Medienlandschaft völlig untergeht. Stolz wie Bolle sind wir natürlich trotzdem. Eine Erfahrung die wir nicht missen möchten.

Siegerehrung Team Germany: Wir bekommen unsere "Du-warst-dabei-Medallie"Siegerehrung Team Germany:
Der Präsi vom irischen Verband Myles McMorrow überreicht uns unsere "Du-warst-dabei-Medallie"

Danksagung
Bedanken möchte ich mich im Namen aller deutschen Spieler zu aller erst beim DPPV, im Speziellen bei Sven und Max, die es uns durch den Import von P&P nach Deutschland erst ermöglicht haben, überhaupt an so einem Event teilzunehmen.

Dank gilt natürlich auch meinen Mitstreitern Manfred und Captain Harry. Es war eine tolle Zeit in Irland. Trotz oder gerade wegen Eurer/unserer kleinen Macken.

Und zuletzt sage ich Danke an alle Organisatoren der PPUI und allen Freiwilligen in Irland, die sich hervorragend um uns gekümmert haben. Ihr wart großartige Gastgeber.

Bilder sagen mehr als 1000 Worte -hier die Fotostorie

Hier die Zählspielergebnisse der Mannschaften

Hier die Matchplayergebnisse nach Teams

Hier die Matchplay-Bilanzen der einzelnen Spieler

 

2012 Mannschafts-Meisterschaften GvNB

Unsere Invaliden kämpfen eine Hitzeschlacht

Worum geht’s
Am letzten Wochenende standen die Mannschaftsmeisterschafften des GvNB auf dem Platz von Langenhagen an. Nachdem wir im letzten Jahr heldenhaft in Liga 4 aufgestiegen sind, war das Minimalziel der Klassenerhalt. Aber vom Aufstieg darf man ja auch mal träumen. Doch ein Blick auf die Handicaps der gegnerischen Mannschaften verhieß nichts Gutes. Die Handicaps in dieser Klasse hören bei manchen Mannschaften da auf wo unsere anfangen. Ist halt eine ganz andere Nummer in dieser Liga.

Gastfreundschaft a la GC Langenhagen
Am Freitag erst mal zur Einspielrunde. Hier wartete schon die erste böse Überraschung. Der Platz war speziell für uns präpariert. Das Rough war zwar gemäht. Aber das Gras wurde einfach liegen gelassen. Durch die Hitze der letzten Tage war links und rechts quasi alles ein einziger Heu-Haufen geworden. Wenn man da einen Ball reingeschossen hat, war es wie ein 6er im Lotto den wieder zu finden.

Die Gastronomie wartete auch mit einem ausgezeichneten Service und exclusiven Preisen auf. Frühstück kann der Club erst gar nicht anbieten. Spielstart ab 8:00 und das Restaurant macht erst um 9:00 auf, wenn schon fast alle auf dem Platz sind. Und für die Mittagsverpflegung (Spaghetti Bolognese ) will man 14,90 Euro haben. Wurde bei der Kapitänsbesprechung gleich mal boykottiert. Bis man sich nach langer Diskussion auf einen 10er einigen konnte. Geht doch.

Teure Pasta
Lecker aber teuer. Ein Tellerchen Spaghetti, tschuldigung, Pasta a la Langenhagen

Hotel Mandalka
Nach einer launigen Nacht im Paulaner hat sich die eine Hälfte der Truppe in ein Hotel eingemietet. Die andere Hälfte hat sich kostenlos bei Clausi eingenistet, der ja bekanntlich in Langenhagen wohnt. Somit konnte die Mannschaftskasse erheblich entlastet werden. Wegen der ausgezeichneten Versorgung im Clubhaus des GC Langenhagen hat das Hotel Mandalka die tägliche Erstverpflegung gleich noch mit übernommen. Pünktlich um 7:00 ist die Hotel-Horde bei Claus und Ute eingefallen und hat den Kühlschrank leer geräumt. Hastig ein paar Brötchen für die Runde geschmiert und ab zum Platz. Die ersten haben Abschlag kurz nach 8.

Tag 1 –Zählspielqualifikation – Vierer
Die Wettervorhersage verheißt nichts Gutes. Im Gegensatz zur Wasserschlacht von Polle vor ein paar Wochen, jetzt das komplette Gegenteil. Sonne ohne Ende und Temperaturen von 35 bis 40°C. Ein Vorteil für Spieler die mit Sonnenmilch umgehen können. Aber dazu später.
Jetzt zum Spiel: Kurzfassung nach den 4 Vierern - vergiss es einfach. 8-ter Platz von 8. - oder besser gesagt Letzter. Immerhin noch in den Top 10. Noch liegt das Feld dicht beisammen. Zum rettenden 4. Platz fehlen nur 8 Schläge. Das kann man in den 8 zu spielenden Einzeln am Nachmittag noch aufholen. Nur ein Schlag pro Spieler.

Nach diversen taktischen Umstellungen geht es zurück auf den Platz. Die „Versager“ vom Vormittag werden gegen vermeintlich frische/bessere Spieler ersetzt. Vermeintlich nur deswegen, weil bei der Hitzeschlacht selbst die Caddies nach der ersten Runde bereits platt waren.

Tag 1 –Zählspielqualifikation – Einzel
Das Desaster setzte sich am Nachmittag fort. Selbst die Clubhelden konnten ihren Score nicht zusammen halten. Lediglich Nils konnte eine Runde unter 10 reinbringen. Alle anderen haben letztlich der Hitze nicht standgehalten. Held des Tages hätte Patrick werden können. Mit dem höchsten Handicap gestartet lag er nach 14 Loch nur 9 über PAR. Doch dann hat er seinen Schwung irgendwo im Heu neben der 15-ten Spielbahn verloren und hat am Ende eine 22 rein gebracht. Schade schade.

Auswertung des Graues
In Summe war unser Score zum rettenden 4. Platz um 28 Schläge zu hoch. Im Schnitt hat jeder 8 Schläge über Handicap gespielt. Keine Glanzleistung. Das einzig gute daran: jeder Spieler muss einen Euro pro Schlag über Handicap in die Mannschaftskasse packen. Damit haben wir neben einem vollen Sparschwein leider nur den 8-ten Platz vorzuweisen. Somit müssen wir am nächsten Tag gegen die fünftplazierten aus dem GC Wümme um den Klassenerhalt kämpfen.

Score des Grauens
Zählspielscore des Grauens

Die ersten Wehwehchen
Nils ist bereits mit „Lungenentzündung“ auf Anraten seines Arztes gestartet. Die meisten anderen haben nach dem Tag einen Sonnenstich, der neben der normalen Macke aber kaum auffällt. Die ersten Blasen an den Füßen wollen auch versorgt werden.

Tja und dann noch das Thema: Wie setze ich Sonnencreme an der nackten jungfräulichen Wade korrekt ein. Da fragen wir doch mal unseren Experten Maxi. Herr Professor Bettin – wie geht denn das?

„Ja also, zuerst einmal vergisst man selbst Sonnencreme mitzubringen. Wegen der Wettervorhersage ist ja nicht mit Sonnenschein zu rechnen. Dann leiht man sich ein Pumpspray von Clausi und trägt es ungleichmäßig mit maximal 3 Stößen auf beide Waden auf, ohne es anschließend gleichmäßig zu verteilen. Und ganz wichtig - unbedingt beachten: auf gar keinen Fall ein weiteres Mal auftragen, soll ja knusprig werden.“

Rohes Fleisch
Maxis Waden: Hier das Ergebniss nach 12 Stunden Sonneneinstrahlung
An den hellen Stellen hat er tatsächlich mit dem Pumpspray getroffen. 

Rohes Fleisch Teil 2
Timos Hacken: Lecker Fleischsalat

Hotelgastronomie Mandalka
Um die Truppe wieder ein wenig aufzubauen musste jetzt ein zünftiger Grillabend bei Mandalkas her. Dazu hat sich die liebe Gattin von Claus den ganzen Tag in die Küche gestellt und versucht den Deckel vom Fertigkartoffelsalat zu öffnen. Pünktlich zum Eintreffen der müden Krieger um 21.00 Uhr ging das Ding dann endlich auf. Außerdem hat Ute noch 5 Hühner, 2 Schweine und eine Kuh für uns geschlachtet. Und so konnten wir uns beim Vertilgen der Speisen die ganzen traurigen Geschichten des Tages noch mal gegenseitig um die Ohren hauen.

Wieder im Hotel
So ein Grillabend verträgt aber auch nicht jeder. Wieder im Hotel soll sich folgendes abgespielt haben: Timo und ein älterer Herr, dessen Name hier nicht erwähnt wird, haben sich ein Zimmer geteilt. Der ältere Herr hatte Verdauungsprobleme und musste nachts des Öfteren auf Toilette (Stichwort Lärm und Geruchsbelästigung). Gleichzeitig hatte Timo plötzlich Nasenbluten bekommen. Ein direkter Zusammenhang kann nicht nachgewiesen werden, ist aber naheliegend.

Tag 2 –Lochspiel – Vierer
Die Situation war einfach. Der Gegner ist vom Handicap überlegen, aber Lochspiel hat andere Gesetze. Und insgesamt wäre nach den Vierern ein 2,5 : 1,5 zu unseren Gunsten drin gewesen, wenn unser Dreamteam Micha und Claus nicht den folgenden Vollaussetzer gehabt hätte:
An der 13-ten Bahn haben sie durch eine dumme taktische Entscheidung das Loch verloren, statt es zu gewinnen. Das geht ja im Prinzip noch. Somit steht es statt 2 auf für den HGC nur all square. Aber dann kommt der Hammer. Claus noch voll gefrustet vom Lochverlust auf der 13 geht -  an den 14-ten Abschlag - haut das Ding munter ins tiefe Langenhagener Heu. Micha haut einen provisorischen Mitte Bahn. Auf dem Weg zum Ball bemerkt Claus neben der stechenden Sonne in seinem Hirn ein weiteres kleines Problemchen. Er war gar nicht dran mit Abschlagen. Nach den Regeln bedeutet das: Lochverlust. Und das dem Regelpapst. Das gibt Luftpumpenpunkte bis zur Rente. Schön auch die verdutzten Gesichter der Gegner, als Claus mitten auf der Bahn zu ihnen sagt „Euer Loch“. Die hatten den Fehler auch nicht bemerkt. Und so lag man plötzlich 1 down hinten. Auf der 18 hätte man zumindest noch ein all square rausholen können. Aber der letzte Meterputt von Claus wollte auch nicht ins Loch. Am Ende hieß es 1 Auf für den Gegner. Und in Summe stand es nach den Vierern 1,5 : 2,5 aus Sicht von Hameln.

Tag 2 –Lochspiel – Einzel
Nachdem wir uns in der „noblen 5-Sterne-Gastronomie“ den Bauch mit einer 5-Sterne-Kohlrollade gefüllt hatten, ging es mit ordentlich „Vortrieb“ zurück auf den Platz. Jetzt mussten mindestens 4,5 Punkte aus den Einzeln her, um uns in ein Stechen zu retten. 2 Punkte davon waren so schnell auf der Uhr, so schnell konnte man gar nicht gucken.

Claus versuchte seinen faux pas vom Vormittag vergessen zu machen und schickte seinen Gegner mit 8&7 nach Hause. Länger hätte das Match auch nicht dauern dürfen. Denn 4 Loch vor dem Ende hat er sich einen Nerv geklemmt. Danach konnte er nur noch mit halben Schwung und zwei Eisen mehr den Ball über die Bahn stolpern. Sein Freund der Putter hat ihm dann auf dem Grün den Arsch und die PARs gerettet.

Noch besser machte es der Doc-Pumpgun. Sebastian verpasste seinem Gegner fast die Höchststrafe und gewann mit 9&7. Dabei lag er zu diesem Zeitpunkt bei 2 unter PAR. Nicht schlecht, mein Freund.

Zu diesem Zeitpunkt lagen wir in zwei Partien weit hinten und führten in zwei weiteren knapp und lagen in der letzten Partie all square. Es sah nach einem Stechen aus.

Burnharder musste als erster die Segel streichen und ging mit 6&4 unter.

Timo, am Vortag noch wegen mangelnder Leistung ausgewechselt, spielte Traumgolf. Und das trotz dauerndem Nasenbluten. Ein aus einem Tempo gebastelten Tampon war schließlich die Lösung. Mit dem Spoiler in der Nase konnte Timo seinen Gegner 2&1 besiegen. Jetzt hatten wir schon 3 Punkte aus den Einzeln.

Dann machte auch Maxi kurzen Prozess. Obwohl sich seine Waden anfühlten wie Würstchen die kurz vor dem Platzen sind, gewann er sein Match 5&3. Als Belohnung gibt es einen Eincremeseminar für Fortgeschrittene.

Es fehlt noch ein halber Punkt zum Stechen. Micha liegt zu diesem Zeitpunkt 4 down bei noch 6 zu spielenden Löchern. Nils liegt 3 down, noch 5 Löcher zu gehen. Das sieht nicht gut aus. Und Martin, was ist mit Martin?  „Hat vor ein paar Loch mal geführt“, lautet das Gerücht. Aber keiner traut sich hinzugehen. Wenn Martin wirklich führt, darf er nicht wissen das alles von ihm abhängt. Kann er mit dem Druck umgehen? Er hat schon so manches Match hinten raus verloren. Den lassen wir lieber in Ruhe machen.

Somit konzentriert sich alles auf Nils, der inzwischen wirklich am Ende seiner Kräfte ist, es sich aber nicht anmerken lässt. Er ist wirklich krank, die Lunge tut ihm weh aber er hält durch und kämpft weiter. Und wie durch ein Wunder gewinnt er plötzlich Loch um Loch: 2 down, 1 down, all square, der Gegner wird nervös und macht immer mehr Fehler, während Nils die Murmel trifft als gäbe es kein Morgen. Und nach 17 Loch führt er auf einmal mit 1 auf. Somit ist der letzte halbe Punkt für das Stechen sicher. Doch Nils will mehr. Die letzte Bahn nur noch teilen und die Klasse ist gehalten. Wieder haut Nils seinen Drive Mitte Bahn während der Gegner ins Rough verzieht. Nils spielt schlau und legt bei dem sehr langen PAR 4 nur vor, da der Gegner das Grün auch nicht in 2 erreichen kann. Ein Pitch an die Fahne, ein guter Putt und das Ding ist durch. Großer Jubel am 18-ten Grün.   Klasse gehalten !!!

Nils - Tough Guy des Tages
Nils: Tough Guy des Tages - völlig am Ende aber glüclkich

Jetzt kommt plötzlich der Kapitän auf den 18 Abschlag. Auch er hatte in der Zwischenzeit die zweite Luft bekommen und sich von 4 down auf all square zurück gekämpft. Leider hat’s keiner gesehen, außer Arlett. (Caddie durch Ehevertrag verpflichtet). Leider war der ganze Stress umsonst, denn auf dem 18-ten Grün hat er es dann doch verkackt. Die Konzentration war wohl flöten, nachdem er an unseren erfreuten Gesichtern den Klassenerhalt ablesen konnte. Egal.

Und zu guter Letzt kommt auch Martin Richtung 18-tes Grün geschlendert. Martin spielt gerade das Matchplay seines Lebens. Gegen einen Gegner mit viel besserem Handicap steht es nach 17 Loch all square. Mit einem nie dagewesenen Selbstvertrauen haut Martin unter Zuschauerdruck den Pitch aus 80 Metern an die Fahne. Als er das Grün betritt versuchen wir ihn noch zu veräppeln: „Das Match wäre noch wichtig!“, aber unsere Gesichter verraten uns. Und obwohl Martin das Match hätte gewinnen können, schenkt er seinem Gegner den letzten Putt aus 2 Metern zum all square. Stolz wie Bolle lässt er sich von allen gratulieren, als ihm gerade ein Stückchen Langenhagener Heu ins Auge fliegt und die Augen zu tränen beginnen. Das ist Martin: The BIG EASY!

Der Score zum Klassenerhalt
Die Lochspielergebnisse im Überblick
So hält man die Klasse

Bilanz
Zuerst voll versagt und dann voll aufgedreht. Klasse 4 zum ersten mal gehalten mit einem Haufen Vollinvaliden:
- Nils Lungenentzündung
- Timo Nasenbluten
- Claus Nerv eingeklemmt
- Markus immer noch Blasen von Polle an den Füßen
- Maxi Sonnenbrand deluxe
- Micha Platzwunde auf der Stirn (eine andere Geschichte, führt zu weit)
- Sonnenstich für den Rest der Truppe

Dreamteam nach dem Klassenerhalt
Das halbe Invaliden-Dreamteam mit den Caddies nach hartem Kampf.
Leider mussten einige vorzeitig abreisen.
In Summe waren an diesem Wochenende 11 Spieler und 7 Caddies am Start
Neuer Rekord

Danksagung
Danke der Gastronomie des GC Langenhagen. Selten so ein Chaos erlebt. Bestellung, Lieferung, die Preise und die Abrechnung waren der „Hammer“. Wir haben die beste Gastro im HGC. Wer Beschwerden hat, sollte erst mal nach Langenhagen fahren und sich dort einen Golfer 0,4 bestellen. 5 Euro und ne halbe Stunde um endlich zu bezahlen. Noch Fragen?

Danke an Ute. Vielleicht solltest Du im GC Langenhagen anfangen und den Laden auf Vordermann bringen. Der Service im Hotel/Restaurant Mandalka war hervorragende, ausgezeichnet, spitze, ein Traum …….

Und ein ganz besonderer Dank an alle Caddies
Andreas, Arlett, Flo, Mathias, Ralf, Ulli und Ute. Ihr seid super. Ohne Euch hätten wir die Hitzeschlacht nicht überlebt.

Hier geht's zur gesamten Ergebnisliste: Zählspiel Vierer und Einzel, Lochspiel

Und hier gibt  es alle Fotos

PS:Schönen Gruß an unsere Freunde aus dem GC Harz. Schade, dass es bei Euch nicht mit dem Aufstieg geklappt hat. Wie es aussieht müssen wir noch ein Jahr miteinander auskommen. Wir freuen uns schon jetzt auf das Freundschaftsspiel.

PPS: In Nils haben wir einen weiteren Literaten gefunden, der sich leider nicht mit der Redaktion abgestimmt hat. Er hat auch einen sehr schönen Bericht verfasst, den wir Euch nicht vorenthalten wollen. Hier geht's zu Nils geschmeidigen Worten.

 

Schüco Open 2012

Vorgrünputter and Friends
bei den Schüco Open

Das Vorgeplänkel
Am letzten Wochenende waren wir in Hamburg um uns mal die Golfelite bei einem lockeren Event reinzuziehen, den Schüco Open 2012. Dazu hatten wir uns eine günstige Absteige im der Nähe von Gut Gaden gesucht. Zusammen waren wir 6 Golfer aus dem Hamelner GC. Claudia und Lutz Hosang, Michael Schorer, Ulli Schwanke und als Vertreter der Vorgrünputter Claus Mandalka nebst Gattin Ute. Ute hatte ein cooles Arrangement im Steigenberger Treudelberg gefunden. 2 Übernachtungen, inkl. Frühstück, 1 x 3 Gänge-Menü und die Tickets für die Schüco Open für kleines Geld. Als die anderen davon hörten waren sie sofort dabei.

Anreise
Freitag und die deutsche Autobahn. Vergiss es. Stau, Stau und noch mal Stau. Wir dachten wir kommen nie an.

Samstag morgens
Früh raus und erst mal selbst ne kleine Runde auf der Wiese von Treudelberg gedreht. Die ersten 9 waren ganz nett, was das Wetter anging. Auf den zweiten 9 gab’s den Ar…. voll. Unsere rüstigen Rentner haben daraufhin auch abgebrochen. Mandalkas und Hosangs haben aber tapfer durchgehalten. Lutz war sowieso motiviert und hat Claus schön den Hintern versohlt mit 5 auf 3. Claus hatte sich trotz Formschwäche stark gewehrt. Aber wenn du mit Birdie ein Loch verlierst, was willst du da machen? Glückwunsch an Lutz, der übrigens heute Geburtstag hat, wärend wir diesen Bericht schreiben. Noch mal Gratulation!!!

Samstag Mittag
Erst mal raus aus den nassen Klamotten. Bei manchen waren sogar die Unterhosen nass. Die Mädels haben sich noch mal aufgehübscht für ihre Lieblinge. Nein nicht Lutz und Claus. Nein Ian und Miguel sind ihre Namen.

Die Anreise nach Gut Kaden
So was habe ich noch nicht erlebt. So ein Chaos. Da denkst du, du bist am Ziel  - doch dann das. Zwei Kilometer vorm Platz die Straße gesperrt. Keine Angabe von Umleitungen, nur eine Polizist, der auch nichts Genaues weiß. Echt eine Stunde im Kreis gefahren und die Hinweisschilder von Schüco führten immer wieder nur zu der Straßensperre. Dank dem Navi haben wir dann einen 100% illegalen Schleichweg gefunden, der uns fast direkt bis an den Platz gebracht hat. Dort haben wir dann auf einem Feldweg geparkt und sind die letzten Meter gegangen. Jetzt haben wir auch gesehen warum. Die Parkplätze um Gut Kaden waren alle abgesoffen. Deshalb haben sie erst gar keinen mehr mit dem Auto reingelassen. An sich clever, wenn man denn eine Alternative ausschildern würde. Egal wir waren da. Und das Beste, es regnete nicht mehr.

Die Action beginnt
Erst mal ab zum Tee 1. Der Martin Kaymer ist gleich dran. Durch unsere Sucherei haben wir schon ein paar Starter verpasst. Und da kommt er auch schon, unser Maddin.

Martin auf dem Weg zu Tee 1
Unser Maddin Kaymer - Iceman 59

Doch unsere Mädels sind nicht mehr zu halten, als endliche Miguel Angel Jimenez und Ian Poulter auftauchen. Da haben wir Männer nichts mehr zu melden.

Jimenez und Poulter
Lebemann Jimenez - wie immer mit Zigarre, gut gelaunt und freundlich zu allen
Poulter ein wenig reserviert - was Ute an dem findet - aber coole Schuhe hat er

Endlich komplett
Etwas verspätet kommt auch endlich die Rentnergang um die Ecke. Die sind mit einem extra Auto gefahren und haben den Irrweg mit dem Park&Ride auf sich genommen. Somit waren die Vorgrünputter und Friends komplett.

Vorgrünputter and Friends
Die Gang aus Hameln ist komplett:
Micha, Ulli, Claudia, Lutz, Ute und Claus am Auslöser

Trotz des Sch%$§wetters waren jede Menge Zuschauer da. Die Atmosphäre ist echt toll. Alles total locker. Ganz anders als bei normalen Turnieren. Die Spieler geben überall auf dem Platz Autogramme und machen jeden Spaß mit.

Der Unfall
Auf den Suche nach einem Platz wo man die Spieler möglichst gut sehen kann, entscheiden sich Lutz und Claus auf einem PAR 5 in die Landezone zu gehen. Claus flaxt noch so rum: „Wenn du Glück hast, landen die verzogenen Bälle vor deinen Füssen, dichter kommst du nicht ran. In den USA verkaufen die T-Shirts mit der Aufschrift MEIN KÖRPER RETTETE DEN BALL VON TIGER“. Ein Gag der Claus, kaum ausgesprochen, sofort im Hals stecken bleibt. Kaymer verzieht seinen Abschlag und trifft einen Mann knapp unterm Schlüsselbein auf der Brust. Sofort eilt eine der vielen Marshalls herbei und hilft dem Mann. Der sitzt erst mal benommen am Boden, wird aber außer einem großen blauen Fleck als Andenken nichts übrig behalten. Da schreit wieder einer FORE. Der Ball von Moritz Lampert kommt auch in unsere Richtung. Wir drehen uns alle weg. Ein paar Sekunden später gibt es ein Geräusch was ich so nicht wieder hören möchte. Keine 2 Meter neben uns wird eine Frau direkt an der Stirn getroffen. Die steht erst ganz verdutzt da, bis sie merkt, dass sie eine stark blutende Platzwunde hat. Der Marshall überlässt den zuerst getroffenen Mann sich selbst und kümmert sich sofort um die Frau. Andere rufen per Handy sofort den Notdienst.

Inzwischen sind die Spieler am Ort des Geschehens eingetroffen. Sichtlich geschockt können sie auch nur hilflos daneben stehen und das Beste hoffen. Nach 10 Minuten trifft ein Helfer mit einem normalen Buggy ein und will die Frau mitnehmen, was in derem Zustand natürlich nicht möglich ist. Nach weiteren 10 Minuten kommt endlich ein geeignetes Gefährt mit einem echten Sanitäter. Während die Frau versorgt wird unterhält sich Martin Kaymer mit einem der Offiziellen, ob man denn nach moralischen Gesichtpunkten überhaupt weiter spielen soll: „Die Frau ist schwer verletzt und wir haben hier Spaß, dass geht doch nicht.“ Können wir gut verstehen und hätten auch vollstes Verständnis dafür. Zumal es für die Spieler, im besonderen für Moritz Lampert, echt nicht einfach ist. Wir Normalgolfer bekommen nach zwei verzogen Drives in den Wald schon weiche Arme vor dem nächsten Schlag. Aber hier wurde ein Mensch und kein Baum getroffen. Also ich könnte da nicht mehr frei schwingen.

Martin Kaymer diskutiert mit den Offiziellen
Martin möchte aus moralischen Gründen abbrechen:
„Die Frau ist schwer verletzt und wir haben hier Spaß, dass geht doch nicht.“

Der Offizielle sagt: „Nein - The show must go on“. Und so fügen sich die Spieler und spielen mit gebremsten Schaum ihre Runde fertig.

Der Hamelner GC ist überall
Ist schon merkwürdig, da fährst du durch halb Deutschland und du triffst überall die gleichen Gesichter. Die Köpnicks. Timo und Regine stehen da so rum und bewundern die Helden mit dem gleichen Neid wie wir. Und bei Timo ist es nicht anders als bei Lutz und Claus. Regine bekommt ein Leuchten in die Augen wenn der Miguel vorbei kommt und sofort wird wild los geflirtet.

Regine Köpnick flirtet mit Jimenez
Flirten lohnt sich: Sichtlich angetan von Regines Charme gibt Miguel ihr die Mütze mit Autogramm

Wir sehen noch viele tolle Schläge. Einen Touch rund ums Grün haben die Jungs, unglaublich. Schließlich kommen wir an der letzten Bahn mit dem bekannten Inselgrün an.

Bahn 18 - Das Inselgrün
Bahn 18- Das Inselgrün

Die letzten Putts sind versengt und wir gehen erst mal was essen in der Zeltstadt.

Das Fotoshooting der Markenbotschafter
Clausi hat mal wieder Hummeln im Hintern und denkt er könnte etwas verpassen. Und während die anderen ihren Hunger stillen, geht er zurück Richtung Clubhaus. Seit dem Ryder Cup 2006 weiß er: „Du musst immer zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Wenn die anderen schon auf dem Weg nach Hause sind, kannst Du noch was erleben.“ Außerdem wollte er mit Marin Kaymer noch ein persönliches Wort reden. Schließlich soll der Martin doch endlich mal seinen Verpflichtungen als Ehren-Vorgrünputter nachkommen. Denn er ist ja schon seit 2010 Mitglied, nur weiß der Maddin davon ja nichts.

Und du glaubst es nicht, das Glück ist mit den Doofen. Während Claus so Richtung Clubhaus schlendert, sieht er wie gerade alle Markenbotschafter von Schüco über das 18-te Grün schlappen. Kaymer, Watson, Johnson, Jimenez und wie sie alle heißen sind gerade auf dem Weg zum Fotoshooting für das diesjährige Gruppenfoto. Auf der anderen Seite vom Grün wartet schon Stefan von Stengel (Die Mähne), der berühmteste Golffotograf der Tour.

Das Fotoshooting - Versammlung
Die Spieler versammeln sich zum Shooting

Da reiht sich Claus doch gleich mal unauffällig mit ein und knipst mal munter mit.

 Das Fotoshooting - Stefan von Stengel
Stefan von Stengel - Unschwer an seiner Mähne zu erkennen
versucht den Hühnerhaufen zu dirigieren
 

Das Fotoshooting - Bitte lächeln
Jetzt bitte alle recht freundlich und gleichzeitig lächen - geht doch 

Nachdem die Aufnahmen im Kasten sind, verschwinden die Spieler auch sofort wieder Richtung Clubhaus. Die nehmen wieder die Abkürzung über das Grün der 18. Nur Clausi hat jetzt ein kleines Problem. Wenn er Martin Kaymer noch erwischen will, muss er außen um den VIP-Bereich flitzen. Also rennt der alte Mann, sofern man das noch rennen nennen kann, los und er schafft es tatsächlich noch in allerletzter Sekunde. Martin ist nur noch wenige Meter vom „rettenden“ Clubhaus entfernt als Claus sich von hinten anschleicht. 

Martin Kaymer auf dem Weg ins rettende Clubhaus
Nur noch wenige Meter bis zum rettenden Clubhaus
doch Claus' müder Atem ist schon in seinem Nacken  ....

Mit der letzten Luft stellt Claus die entscheidende Frage: „Martin, ich hätte mal eine Bitte, hast Du mal eine Minute Deiner kostenbaren Zeit für mich?“

Martin dreht sich tatsächlich um und sagt: „Ja klar, was kann ich für Dich tun?"

Geduldig hört er sich die Geschichte an:
„Martin ich bin von den Vorgrünputtern. Wir rekrutieren uns im Prinzip aus der Herrenmannschaft des Hamelner Golfclub. Mit ein paar Ausnahmen, verdiente Caddies der Mannschaft usw. Im Normalfall muss man eine Aufnahmeprüfung machen um bei uns Mitglied zu sein, mit einer Ausnahme, das bist Du. Wir haben Dich bereits 2010 als Ehren-Vorgrünputter aufgenommen, da Du Dich sehr um den Vorgrünputter verdient gemacht hast. Ausschlaggebend war der gelochte 15-Meter-Vorgrünputt zum Birdie auf der 17 bei der Alfred Dunhill Championchip 2010. Und nun wollten wir Dir diese Ernennungsurkunde überreichen.“

Ungefähr so ging der Text. Was Claus tatsächlich gesagt hat, weiß er nicht mehr genau. Er war ein wenig aufgeregt und hat - glaube ich - die Hälfte weggelassen. Egal, Martin war jedenfalls voll beeindruckt und hat die Ernennungsurkunde dankbar entgegen genommen. Hat bestimmt den gleichen Stellenwert wie ein Majortitel.

Martin Kaymer präsentiert stolz seine Urkunde
Vorgrünputter unter sich:  Der sichtlich gerührte Martin präsentiert stolz seine Urkunde
und Claus, der immer noch unter Luftmangel leidet, lächelt etwas gequält.
Außerdem hätte Claus die Mütze besser wieder aufgesetzt.

Martin Kaymer präsentiert stolz seine Urkunde
Hier das Duplikat der Urkunde:
Hat der Martin brav mit einem Autogramm veredelt für unser Archiv.

Brav bedankt sich Clausi bei Martin und wird sich nach dem Shake Hands wohl nie wieder die Finger waschen. Vielleicht färbt es ja auf Clausis Schwung ab.

Abreise von Gut Kaden
Parkplatz P3 und seine saftige Ein-/Ausfahrt ist für die meisten Sportwagen der VIPs ein kleines Problem. Nur noch mit dem Traktor kommt man hier vom Hof. Wir mit unserem kostenlosen Parkplatz auf dem Feldweg machen uns entspannt vom Acker.

Martin Kaymer auf dem Weg ins rettende Clubhaus
Ohne großes Gerät geht hier nichts mehr: Traktorpulling-Deluxe

Tag 2
Heute sind wir schon früh auf der Anlage. Und Dank unseres geheimen Feldweges vom Vortag ohne Komplikationen. Tja und ansonsten, im Prinzip alles wie am Vortag, nur dass es die ersten Stunden Hunde und Katzen regnet. Wieder spitzen Golf gesehen. Einziges Lowlight des Tages. Die Kamera hat total den Geist aufbegeben. Macht zwar noch Bilder, die sind aber völlig überbelichtet und es fehlt jede zweite Bildzeile. Mit den Handy trotzdem noch ein paar schöne Aufnahmen gemacht.

Martin hat uns fast wieder abgeschossen. Ist das der Dank ;-) . An Bahn 7 landet der Ball direkt vor unseren Füssen. Von dort zaubert der Martin das Ding mit einem sauberen Lobshot locker an die kurz gesteckte Fahne und rettet das PAR.

So geht ein Lobshot

Der Sieger
Am Ende setzt sich Henrik Stenson mit 7 unter PAR knapp vor Alvaro Quiros durch. Was aber eigentlich keinen interessiert. Hier stand eindeutig der Spaß im Vordergrund. Und den hatten wir eindeutig. Auch die Sonne hat sich am Schluß noch blicken lassen und somit sitzen wir völlig platt aber glücklich auf der Tribühne der 18.

Am Ende eines langen Tages
Am Rande der Erschöpfung:
Besonders Claudia - stützt sie sich da auf dem Schirm ab,
oder betet die den Henrik auch an? Man weiß es nicht.

Heimreise
Wir machen uns auf den Weg nach Hause und umfahren mal wieder einen langen Stau und eine Vollsperrung auf der A7. Danke der Verkehrsplanung.

Die Vorgrünputter danken auch Schüco für das tolle Turnier.

Besonderer Dank vor allem an Martin,
dass er die Ehrenmitgliedschaft angenommen hat

Und hier gibt es alle Fotos von beiden Tagen

2012 Deutsche Mannschafts-Meisterschaften

Von Helden, Vollversagern und Freischwimmern
The Road to Landesliga

Einleitung
Der Sommer 2012 fällt quasi aus. Bei Dauerregen spielen wir trotzdem mit Begeisterung Golf und fragen uns „wieso eigentlich?“. So auch am letzten Wochenende in Polle. Nachdem wir im letzten Jahr knapp den Aufstieg verpasst haben, unternahmen wir einen erneuten Anlauf um endlich wieder aus der „geliebten Graupenliga“ aufzusteigen.

1. Herren in Polle bei der DMM
Die Erfolgstruppe 2012: Diese Foto entstand noch vor der offiziellen Ergebnis-Verkündung
Man hatte so eine Ahnung dass es reichen könnte.
Deshalb dieses zuversichtliche Lächen

Der Captain Micha hatte natürlich nichts Besseres zu tun als sich kurz vor dem Event in die Karibik abzusetzen. Somit fehlte schon einer unserer besten Spieler. Aber wir konnten das Team mit dem reaktivierten Nils Wehrhahn verstärken, der nach Jahren langer Fahnenflucht den Weg zurück an unsere wärmende Brust gefunden hat. Außerdem konnten wir mit Timo Holzkamp einen jungen Nachwuchskünstler in unser Team einbauen. Viel Hoffnung versprach auch die aktuelle Form von Maxi. Der Brenner hatte eine Woche zuvor den Masterplatz mit einer PAR-Runde bei absoluten Sch...wetter zerlegt.

So fuhren wir frohen Mutes zur Einspielrunde nach Polle, um dort den Platz und die Formkurve der anderen Spieler zu testen. Leider hatte unser Routinier Burnharder seinen Schwung zu Hause gelassen und die Einspielrunde mit einer hier lieber zu verschweigenden Anzahl von Schlägen über PAR absolviert. Ersatz-Captain Claus musste dann eine schwere Entscheidung treffen und Bernhard sagen, dass er heute leider kein Foto für ihn hat. Somit rückte Markus Brederek, liebevoll Brede genannt, ins Team. Dieser hatte in der Einspielrunde nicht nur eine saubere 11 gespielt, sondern dabei auch Claus im Matchplay schön den Arsch mit 5 auf 3 versohlt.

Auch die Caddy-Situation war dieses mal wieder sehr komfortabel. Für jeden Spieler hatten wir einen Caddy, echt toll. Der Kader stellte sich somit folgendermaßen dar: Spieler (Caddy)
1. Maxi 3,9 (Ralf)
2. Claus 4,6 (Lovely Wife Ute)
3. Nils 5,1 (Flo)
4. Sebastian 5,8 (Packi)
5. Brede 12,0 (Burnharder)
6. Timo 10,9 (Martin)

Die Nacht
Maxi hat die Sache dieses mal besonders ernst genommen und sich am Abend vom üblichen Beisammensein ausgeklinkt. Früh schlafen wollte er um fit zu sein. Wir anderen haben schön was im Sash gegessen und getrunken und sind anschließend beim Billard bis kurz nach 1 Uhr versackt. Mit 5 Stunden Schlaf ging es am nächsten Morgen zurück nach Polle.

Das Ziel war klar. Im Schnitt müssen wir 5 mal eine 10 reinbringen. Das hätte in den Vorjahren zum Aufstieg gereicht. Der sechste ist das Streichergebnis. Auf geht’s.

Der Morgen – Das Spiel - Der Vollversager
Regen, Regen, Regen, was auch sonst und wir müssen als erstes Team raus. Egal, wir haben Caddies ohne Ende, die halten die Ausrüstung trocken. Tja und was soll ich sagen. Es lief wie geschnitten Brot, außer bei einem. Ausgerechnet Maxi war der Vollversager des Tages. Mit 14 über war er das Streichergebnis. Nachdem er in der letzten Woche alle seine Mails mit „Die Nummer 1“ unterschrieben hat, jetzt diese Schmach. Und dazu noch eine Million Luftpumpenpunkte und der aufmunternde Hohn der Kameraden.

DMM 2012 - Maxi der Vollversager
Maxi - Der Vollversager: "Hätte ich gestern Nacht mal lieber mit gezecht.
Soviel Schlaf ist mein Körper nicht gewohnt."

Das einzig Positive daran ist: Wenn 14 über das Streichergebnis ist, dann bemerkt der aufmerksame Leser -die müssen ja alle besser gespielt haben.

Sollte das für den Aufstieg reichen. Betrachtet man die addierten Handicaps der anderen Mannschaften liegen wir auf dem 6. Platz von 13 Mannschaften. Aber auf welchem Platz liegen wir in der Teamwertung?

Während wir die Spannung steigern, hier die Highlights des Tages:

Die Helden
Zuerst erwähnen möchten wir Brede. Dieser hat den Tag mit einer saudummen Entscheidung begonnen. Er hatte die Wahl zwischen den nassen Golfschuhen vom Vortag oder nagelneuen Schuhen. Er nahm die neuen. Deshalb war das Motto nach 6 Loch. „Rugedidu rugedidu - Blut ist um Schuh“. Aber wie bei den US-Marines war die Devise: „Kein Mann wird zurück gelassen.“ Und so konnte Burnharder, der am Vortag noch versagt hatte, als Caddy alles wieder gut machen. 12 Loch lang hat er Brede über den Platz getragen und dieser hat doch tatsächlich ohne einen Quadratzentimeter Haut auf den Füßen eine sensationelle 10 gespielt. Damit geht der Preis für den Tough Guy an Brede.

Dmm 2012 - Brede der Tough-Guy
Brede - Tough Guy des Tages: Kann trotz großer Schmerzen schon wieder lachen.
Ungefähr so wie der zermanschte Teller vom Burnharder sahen Bredes Füße nach der Runde aus

Die zweite besondere Leistung hat unsere Rookie Timo abgeliefert. Er hat mit einer 7 das beste Einzel unseres Teams gespielt und den besten Nettoscore aller Spieler überhaupt. Mit 40 Nettopunkten hat er sich schön von 10,9 auf 10,1 runtergespielt. Jetzt hatte er nur Angst, dass es noch CBA gibt. Denn wir hatten ihm erzählt, dass wir gern die Tradition einer Singlehandicapertaufe einführen würden. Erreicht ein Spieler 9,9 geht es ab in einen Teich mit samt Klamotten.

Timo - Rookie und Held des Tages
Timo- Rooki und Held des Tages - Noch scheint ihm die Snne aus dem Ar.....

Die letzte gute Nachricht, die anderen Spieler Claus, Nils, Dr.Sebstian-Pumpgun-Olbrich haben auch ihr soll erfüllt.  Hier die Scores der 5 gewerteten Spieler über PAR:

Timo 7
Claus 8
Nils 8
Sebastian 10
Brede 10

Summe = 43 über PAR, aber hallo, das ist ja weit unter dem geforderten Schnitt von 10. Sollte es dieses mal wirklich reichen.

Die Prüfung
Während die Ergebnisse der anderen Teams langsam eintrudeln versuchen wir uns mit der Aufnahmeprüfung zum Vorgrünputter von Ralf Himme abzulenken. Ralf gibt die obligatorische Runde aus und ab geht es zum Puttinggrün. Geizig wie er ist, hat er sich für kleine Getränke entschieden. Somit muss halt er einen 6-Metervorgrünputt in 10 Versuchen lochen. Und weil er so ein toller Caddy war, bekommt er noch 50cm geschenkt. Die 5,5m hat er schon im zweiten Versuch gelocht. Tja, wer so toll putten kann, kann auch kleine Getränke wählen.

DMM 2012 - Ralf legt die Prüfung zum VGP ab
Gratulation - Ralf ist jetzt Vorgrünputter mit Ritterschlag:
Hier ist der zweite Versuch gerade auf dem Weg ins Loch

Traditionell mussten alle anwesenden Vorgrünputter die Prüfung aus derselben Distanz wie Ralf wiederholen. Versagt und somit einen Stern verloren haben Claus, Packi, Martin und Bernhard. Normalerweise muss jeder Versager eine Runde zahlen. Da wir aber so viele Runden gar nicht saufen können, haben wir entschieden, dass jeder Versager 10 Euro in die Mannschaftskasse zu zahlen hat. Die anderen haben es alle geschafft und bekommen einen Stern dazu.

Die Wettspielleitung verkündet das Ergebnis
Wie soll ich es sagen. Wir haben es tatsächlich geschafft. Aufstieg in die Landesliga. Wir sind 2. geworden und die ersten 3 steigen sicher auf. Hier die Platzierungen:

1. GC Peine - 29 über PAR
2. Hamlener GC - 43 über PAR
3. GC Bad Salzdethfurth - 45 über PAR
4. GC Gleidingen - 49 über PAR
5. GC Bad Pyrmont - 49 über PAR (schlechterer Streicher)

Anmerkung der Redaktion:
Unsere Freunde aus Gleidingen sind auch noch aufgestiegen. Es steigen insgesamt 7 Mannschaften auf. 3 x Liga-Nord, 3 x Liga-Süd und der bessere 4. aus Nord und Süd

Der Freischwimmer
Und zuletzt der Knaller. Brede und Timo waren die einzigen Spieler im gesamten Feld, die sich überhaupt regulär unterspielt hatten. Ansonsten waren die Ergebnisse nicht sehr berauschend. Daraus resultierend hat sogar Maxi gepuffert, weil CBA gleich -4RO. Das bedeutet aber auch, dass Timos Befürchtungen wahr geworden sind. Somit wird aus 10,1 plötzlich 9,3. Timo ist jetzt ein Singlehandicaper. Wo ist der nächste Teich? 

Da ist er, der kuschelige Teich am Grün der 10-ten Bahn.

DMM 2012 - Ralf legt die Prüfung zum VGP ab
1-2-3 und Abflug: Timo hebt in einer sauberen Flugbahn ab  ....

Timo - saubere Landung
.....und mit etwas Backspin taucht er elegant ein.
Haltungsnote 6,0 Punkte

Das Video dazu gibt es hier

Zum Abschluss noch ein schönes gestelltes Foto. Nils hatte schon vor dem Wochenende die Eingebung und das Selbstvertrauen in die Truppe, dass es mit dem Aufstieg klappt. Deshalb hat er sich die Mühe gemacht und ein paar schöne Buchstaben für das Gruppenbild gebastelt. Leider hat er sich nicht getraut diese schon vor der „Urteilsverkündung“ rauszuholen, als noch alle Spieler und Caddies da waren. Einige, mit einer weiten Anreise, haben sich schon früh verabschieden müssen. Pumpgun ist z.B. mal wieder extra aus Mannheim angereist.

1. Herren in Polle bei der DMM
Hier das Ergebnis nur noch mit dem harten Kern:
Landesliga - wir sind wieder da!!!

Hier geht's zur gesamten Ergebnisliste: Netto-Einzel, Butto-Einzel und Teamwertung-Brutto

Und hier gibt alle Fotos des Tages

Ganz besonderer Dank gilt unseren treuen Caddies Burnharder, Martin, Flo, Packi, Ralf und Ute.

 

Jungsenioren proben den Ernstfall

2012 - Trainingsmatch auf der eigenen Wiese

Mit der 1. Jungseniorenmannschaft haben wir am ersten Spieltag ja nur mit Anwesenheit geglänzt. Mit der bitteren 3:6 Niederlage reicht es nur für die „Qualifikation“ für Anti-Abstiegsspiele. Auch die zweite JSM hat am ersten Spieltag nicht viel besser ausgesehen.

Um uns für den Kampf um den Klassenerhalt bestens vorzubereiten haben wir einen kompletten Spieltag simuliert. 1. gegen 2. Jungsenioren. Morgens die Vierer, danach eine kleine Stärkung bei Ali und am Nachmittag die Einzel.

2012 js04Meeting an Tee 1 - Wir werden älter - Buggies und Armprothesen sind an der Tagesordnung

Marin: Ich freu mich!Meeting an Tee 1 -  Martin: Ich freu mich

Somit konnten wir mal ein paar neue Paarungen für die Vierer testen und den Teamgeist zwischen den Mannschaften stärken. Schließlich ist die zweite JSM das Sprungbrett zur ersten. Stefan hatte diese Hürde ja bereits für den ersten Spieltag genommen. Somit agiert er zur Zeit als nonplaying Captain für die zweite, spielt aber für die erste.

Leider konnten aus Urlaubsgründen nur 5 Spieler der zweiten am Event teilnehmen. Die erste ist mit 9 Mann aufgelaufen. Somit haben wir Bernhard und Brede an die zweite aus geliehen.
Daraus resultierten 3 Vierer für den Morgen und 7 Einzel am Nachmittag.

Normalerweise wird beim Punktspiel ohne Vorgabe gespielt. Aber um gleichstarke Gegner zu simulieren, haben wir mit ¾-Vorgabe gespielt. Somit war das Trainingsmatch für beide Mannschaften ein sehr realistischer Probelauf.

Für die erste JSM war das ganze jedoch zu realistisch. Claus und Stefan haben es mit der ausgeliehen Paarung Burnharder/Brede zu tun bekommen. Bis zur 11 war das ganze ein Match auf hohem Niveau. AS mit 3 über Paar bis dahin. Danach haben Stefan und Claus jedoch das Spielen eingestellt. Die 12 souverän verkackt und ab der 13 haben sich die beiden auf Greenkeeping delux verlegt. Mit anderen Worten, der Wald wurde komplett aufgeräumt. Hier das Beweisvideo der Aufräumarbeiten:

Der ganze Aufwand war natürlich umsonst. Bahn trotzdem verloren. Danach noch das Bierloch verloren und schon lag man 3 down. Die 15 war auch nicht besser und somit war es am Ende eine 4 auf 3 für die zweite JSM.

Burnharder in allen Lagen unschlagbarBurnharder unschlagbar in allen Lagen- da ist für Stefan und Claus nichts zu holen

Burnharder - Wer braucht schon einen Freedrop ?Burnharder - Wer braucht schon einen Freedrop ?- den spiel ich auch so !!!

Micha und Martin konnten nach hartem Kampf gegen Markus F. und Patrick immerhin einen halben Punkt holen. All Square nach 18 aufregenden Bahnen. Markus Figge hat sich nach einigen Jahren Spielpause erfolgreich zurück gemeldet. Es geht sogar das Gerücht das Markus Fehlschläge jetzt besser weg steckt.

Fritz und Ralf mussten sich Mario und Lutz stellen. Diese beiden haben jedoch jede Schwäche erbarmungslos ausgenutzt und die beiden mit einer 7 auf 5 Schlappe nach Hause geschickt.

Somit stand es nach den Vierern 0,5 zu 2,5 aus sicht der 1.-JSM.

Nachdem wir bei Ali die Schwungmasse in der Bauchgegend mit Spagetti getunt hatten, ging es am Nachmittag mit den Einzel weiter. Jetzt sind noch Ian für die erste und Karsten für die zweite in den Ring gestiegen. Bei den Vierern ging es jetzt darum noch mindestens 4,5 Punkte aus 7 Einzel zu holen um sich zumindest in ein Stechen zu retten.

Gegeben haben wir alles, keine Lage konnte uns schocken. Guckst Du hier:


Aber es hat alles nichts geholfen. Kurze Rede langer Sinn: Am Ende stand es 4,5 zu 5,5.

Hier gibt's die Ergebnisse im Detail

Fazit: Es schreit nach Revanche. Die Nummer hat echt Spaß gemacht und es hat für die Kapitäne die gewünschten Aufschlüsse gegeben. Bleibt uns nur noch der 2. Jungseniorenmannschaft zu gratulieren.

Wenn beide Mannschaften den gleichen Kampfgeist an den Tag legen wie bei diesem Trainingspiel, dann sollte dem Klassenerhalt nichts mehr im Weg stehen.


PS: Gerade während die Redaktion an diesem Artikel schreibt, erreicht uns die folgende Mail:

31.05.2012
Hallo Claus,
vielen Dank für die Mail.
  (Anm.d.R: Einladung der anderen Mannschaften für den 09.06.2102)
Leider muss ich die erste Goehrder Jungsenioren für das Spiel in Hameln abmelden und das Spiel für die Goehrde verloren geben.
Von der Mannschaft sind letztendlich 1,5 Spieler übrig geblieben.
Durch Krankheit und Urlaub ist auch Ersatz nicht zur Verfügung.
Es würde auch wenig Sinn machen wenn ich als einziger abschlage und die anderen Spiele verloren gebe.
Ich mache diese Meldung wirklich nicht gerne, mir bleibt aber leider kein anderer Weg.
Ich hoffe es ist rechtzeitig und Deine Planung ist nicht kpl. über den Haufen geworfen.
Ich habe Michael Kähler mit gleicher Mail in Kenntnis gesetzt.
Ich wünsche trotzdem einen schönen Spieltag für die anderen Mannschaften.
Für eine kurze Rückmeldung wäre ich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
XXXXX

Es ist wie bereits in 2008, als die Mannschaft aus Burgdorf nicht in Hameln angetreten ist. Es scheint, dass unser Platz einen gewissen Schrecken für andere Mannschaften hat. Mal wieder sind alle plötzlich im Urlaub oder schon zwei Wochen vorher krank wenn sie gegen uns auf unserem Platz antreten müssen.

Anregung für die 2.JSM. Wir haben bereits 9:0 gewonnen und die Klasse gehalten. Jetzt seit Ihr dran.

Wenn Ihr Verstärkung braucht, sagt bescheid. Wir haben spielfrei und stehen gern zur Verfügung. Außer Claus, der darf sich den ganzen Tag um den Spielablauf in Hameln kümmern ohne selbst zu spielen. Danke dafür an die Göhrde.

Weitere Fotos gibt es hier.

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